Als Helke Misselwitz auf der Leipziger Dokumentarfilmwoche im Herbst 1988 ihren Film „Winter adé“ vorstellte, kam dies einer Sensation gleich: Noch nie vorher waren Frauen in der DDR derart offen vor der Kamera aufgetreten, um von ihren Hoffnungen, Sehnsüchten und Enttäuschungen zu erzählen. Der Film verwies auf einen deutlichen Stimmungswechsel im Osten Deutschlands, der sich ein Jahr später, wiederum in Leipzig, endgültig seine Bahn brach. Darüber hinaus erweist sich „Winter adé“ als ein künstlerisch nachhaltig wichtiger und ästhetisch geschlossener Film, den es neu zu entdecken gilt.
Die Heinrich-Böll-Stiftung MV in Kooperation mit Kino unterm Dach e.V. boten am 15.10.2015 in Schwerin die Gelegenheit zu einem Wiedersehen – in 35mm auf der großen Kinoleinwand und mit anschließendem FilmGespräch, das in dieser Podcast-Ausgabe vollständig nachgehört werden darf.